Donnerstag, 8. August 2013

Rezension: Heiß

Heiß
Titel: Heiß
AutorIn: Gerd Schilddorfer
Verlag: Hoffmann und Campe

Format: Hardcover (gebunden)
Seiten: 669
Erscheinungsdatum: 16.08. 2013
Genre: Krimi / Thriller





Wie beschreibt man ein Buch, das einen so fasziniert hat, das auch Tage nach dem Lesen noch Atemlosigkeit, Sprachlosigkeit und ein Hauch von Verwirrung herrscht?

Wie fasst man all die unglaublich vielen Details, die auf höchsten schreiberischen Niveau ausgeklügelten losen Handlungsstränge, die am Ende das perfekte Ganze ergeben, zusammen?

Wie findet man die passenden Worte zu einem Buch, das durchaus als Thriller durchgeht, aber ansonsten in keine Schublade passt?


Ein Mord in den entlegenen Weiten des Hindukuschs.
Zur selben Zeit ein Mord in Berlin, der einher geht mit einem Raub, der nicht nur seltsam, sondern unnötig erscheint.

Ein Geschäftsmann, der ein Rätsel lösen will- und dabei im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht.

Ein Chief Inspector in Pakistan, der etwas sieht, was er nicht sehen soll- und gnadenlos gejagt wird...
Ein Kommissar in Berlin, der für einen Running Gag sorgt, der sich durch das ganze Buch zieht- und trotzdem einen Fall zu lösen hat.

Eine junge Frau in Ägypten, die zu viel weiß, was für sie gefährlich wird.

Geheimdienste, die sich gegenseitig das Leben schwer machen...

Und dazwischen die beiden "Helden," die nicht nur ein Himmelfahrtskommando überstehen, sondern auch noch quer durch Europa flüchten müssen, um aufdecken zu können, was das große Geheimnis ist...


„Heiß“ ist nach „Falsch“ der zweite Thriller von Gerd Schilddorfer  um den Piloten und „alten Haudegen“ John Finch und Major Llewllyn, Ex-Geheimdienstler- wobei man das Ex nicht allzu ernst nehmen sollte.

„Heiß“ besticht nicht nur durch die altbekannten und geliebten Hauptprotagonisten John Finch und Major Llewellyn, die sich mal wieder durch jede Menge Gefahren und unmögliche Situationen kämpfen müssen - sondern auch durch neue Gesichter, bewährte Freunde, unverhoffte Begegnungen und vor allem: einen unglaublich intelligenten Plot, der nicht nur überzeugt, sondern fasziniert:

Wieder einmal gelingt es G. Schilddorfer, viele lose Handlungsstränge geschickt zu verknüpfen, den Leser auf verschlungene Pfade zu führen, ihn in ferne Weiten zu entführen, und dazu einladen,unbekannte Kulturen vorzustellen und die Welt um sich herum zu vergessen..

Besonders erwähnenswert sind auch die vielen Zitate, Weisheiten und Sinnsprüche, die man innerhalb des Buches findet, der feine Humor, der Feinsinn, mit der Dialoge und zwischenmenschliche Beziehungen dargestellt wurden, die lebendige Darstellung der Schauplätze und Protagonisten und der Verzicht auf allzu blutige Details oder das Überreizen des Spannungsbogens:

„Heiß“ ist ein anspruchsvoller, detailreich ausgearbeiteter, intelligenter, auf höchsten literarischen Niveau verfasster, tiefsinniger Thriller, der mehr als nur empfehlenswert ist!




Man merkt es dieser Geschichte an, das sie erzählt werden musste, und mit sanften Drängen in die Welt getragen werden wollte- bis sie den geneigten Zuhörer findet, der sie verinnerlicht und in Gedanken sowie im Herzen weiterträgt, so dass sie nie verstummt, selbst wenn Stille herrscht.

5/5 Federn
Ich habe "Heiß" innerhalb einer Leserunde, die vom Autor begleitet wird, lesen dürfen. Gerd Schilddorfer nimmt sich nicht nur Zeit, auf jeden Beitrag zu reagieren, offene Fragen zu beantworten, sondern: er nimmt jede/n einzelne/n Leser/in ernst!
Hierfür und für die Bereitstellung eines Leseexemplars möchte ich mich bei dem Autor von ganzem Herzen bedanken.

© Synic

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